Input: Weihnachten und was es mit uns macht
Geschenke, feines Essen, Gemeinschaft, besondere Weihnachtsgeschichten, manchmal auch Einsamkeit, Beziehungsstress oder Konflikte. An das Weihnachtsfest haben wir alle ganz unterschiedliche Erinnerungen. Weihnachten macht etwas mit uns. Erwartungen und Erfahrungen stimmen nicht überein. Das war schon immer so, muss aber nicht so bleiben … Christliche Gedanken zu Weihnachten, Weihnachtsgeschichten und unseren Erwartungen und Gefühle in dieser Zeit.
Die Themen im Überblick:
Gedanken zu Weihnachten: Erfahrungen und Erwartungen prägen. Welche Bedeutung geben wir Weihnachten?
Am Ende eines langen Jahres
Weihnachten: Es ist die dunkelste Zeit des Jahres. Das Tageslicht kommt immer später und verabschiedet sich früher. Beim Aufstehen wie beim Nachhausekommen herrscht Dunkelheit. Müdigkeit macht sich schneller breit.
Wenn das Jahresende in Sicht ist, stellen wir uns automatisch auf das Ende ein. Auf Ferien. Auf Abstand gegenüber der Geschäftswelt und allem, was uns Kraft kostet.
Unsere Gedanken lassen endlich eine Tatsache zu: Wir sind müde. Am Ende der Leistungskraft wird alles mühsamer. Wenn noch so viel zu tun ist oder, wenn wir glauben, dass noch viel zu tun ist . Wenn wir uns noch mehr selbst unter Druck setzen. Und genau in dieser Zeit, ganz am Ende des Jahres, kommt Weihnachten. Zahlreiche Jahresabschlussessen, Familientreffen und gleichzeitig der Wunsch nach Abstand, Erholung und Hoffnung auf neue Perspektiven. Fazit: Terminkalender voll. Leistungsvermögen aufgebraucht.
Innere Spannungsfelder sind unangenehm und doch gehören sie zum Leben, sie gehören zu uns …
Der Wunsch nach Abstand, nach Orientierung, nach Hoffnung auf neue Perspektiven war schon immer so, wie wir aus der original Weihnachtsgeschichte wissen.
Die original Weihnachtsgeschichte
Andere Kultur. Anderes Zeitalter. Und doch Menschen mit Bedürfnissen wie du und ich.
«Was wird sein?», «Ist unsere Sicherheit gefährdet?», «Gibt es einen Gott der uns beschützt?» sind zeitlose Gedanken. Solange es Menschen gibt, wurden sie gedacht.
Die original Weihnachtsgeschichte erzählt: Da ist ein von einer fremden Macht unterdrücktes Volk, in dessen heiligen Schriften ein Retter, ein neuer König, angekündigt ist. Man hofft, hat genug von dieser langjährigen Unterdrückung. Man glaubt und weiss, er wird kommen. Mit Pauken und Trompeten. Mit Gefolge. Und er wird seine Macht beanspruchen. Dann dreht sich der Spiess und die andern müssen parieren. Gedanken kennen eben keine Grenzen und unsere Wünsche stimmen selten mit der Realität überein …
Schliesslich weiss man, was ein König zu tun hat.
Erwartungen an andere waren schon immer einfacher, als sich selbst ins Zeug zu legen …
Erwartungen: Nennen wir sie einfach unsichtbare Verträge. Wir können sie lesen. Alle andern nicht …
So war es schon damals. So ist es noch heute. Wir wissen wie Gott sein sollte – nur nicht wie er wirklich ist … Wie damals in der Weihnachtsgeschichte als im Stillen, klein und unscheinbar ein König geboren wurde.
Geboren wie wir. Ob das reicht um die Welt zu retten?
Wann ist jemand bereit für eine besondere Aufgabe?
Wenn er ein entsprechendes Auftreten hat? Wenn er ein Zertifikat oder jahrelange Erfahrung vorweisen kann? Leistungsausweise überzeugen. Ich werfe einen Blick auf den FC Bayern. Dieser hat eine Serie Siege hinter sich. Wer dauernd gewinnt, kann schwerer mit Niederlagen umgehen.
Doch wahre Meister können auch verlieren. Trotz Niederlagen aufstehen und daraus lernen. Wenn wir nicht wissen, was es bedeutet zu versagen, fehlt uns eine wichtige Grundlage.
Und was ist mit dem königlichen Retter? Er ist da. Endlich ist es soweit. Und doch so anders. Er kommt als einfaches Kind an Weihnachten auf die Welt. Unscheinbar. Anders! Stille Nacht, Welt verändernde Nacht!
Haben wir vergessen, dass auch Könige geboren werden müssen?
«Macht’s wie Gott, werdet Mensch» lautet ein altes Zitat. Gott erniedrigt sich. Ganz besonders an Weihnachten. Ganz besonders für uns Menschen.
Weihnachten? Bedeutet es Start, Anfang oder bereits Vollkommenheit?
Alle fangen am Anfang an – auch Weihnachten
Warum nicht auch Gott? Aller Anfang ist schwer. Kleine Kinder müssen laufen lernen. So ist das Leben. Der Weg zum Erwachsenwerden ist weit – und er hat es in sich.
Wir möchten vieles gerne fixfertig angeliefert haben. Möchten am liebsten nur profitieren.
Kleine Kinder möchten erwachsen sein, grosse nochmals jung. Unsere Wünsche sind manchmal paradox. Christus hingegen war ganz praktisch. Zimmermann von Beruf. Zudem ging er in die Synagoge und erzählte von der Liebe Gottes und seinem Reich.
Jesus sprach und handelte anders. Förderte das Out-Of-The-Box-Denken (überraschende Denk-Ansätze) und schuf neue Perspektiven (Neues Testament).
Er fiel immer mehr auf. War vorbereitend, irritierend, klärend und informierend bis zum grossen Finale. Bis zum Ende. Darum geht es bei Weihnachten auch. Dass Gott auf die Erde kommt, um für uns eine Brücke zum ewigen Leben zu schaffen.
DAS besondere und einzigartige Weihnachtsgeschenk!
Am Ende? Nein! Mittendrin …
Manchmal müssen wir ganz tief fallen, bis wir bereit sind umzudenken. Müssen nochmals Kind werden um die Dinge ohne belastende Erfahrungen neu zu sehen und zu entdecken.
Unsere Motivation, unsere Sichtweisen und unser Handeln – sie mögen noch so begründet sein – müssen wir immer mal wieder überdenken. Manchmal ganz einfach loslassen, weil wir etwas im Moment nicht lösen können. Das ist auch eine Art von Neuem-geboren-werden.
«Zurück auf Feld 1» klingt nach Resignation. Nach Versagen. Doch dieser Schritt ermöglicht uns nachhaltige Korrekturen. Damit wir das eigentliche Ziel wieder ins Auge fassen können.
Ein Sinn des Lebens ist Beziehung. Beziehung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, zu Jesus Christus. Zu Gott!
Weihnachten erinnert uns jedes Jahr daran. An ein besonderes Leben und an einen besonderen Gott, der sich nichts anderes als eine persönliche Beziehung zu uns Menschen wünscht.
Gedanken zu Weihnachten. Ja! Das lohnt sich!
Tipp: Weihnachten – Talk aus der Reihe FENSTER ZUM SONNTAG Talk
Videoinhalt:
Weihnachten: Ein emotionsgeladenes Fest – Freud und Leid nah beieinander.
Chris Lass lebt in einer Zerreisprobe zwischen der Trauer um seinen Bruder und der Freude von Weihnachten. Sein Bruder nahm sich 1997 an Weihnachten das Leben. Heute ist Chris Gospel-Musiker und steckt Menschen in ganz Europa mit seiner Begeisterung für diese Musik an. Er sagt: «Manchmal muss man Weihnachten neu für sich gewinnen.»
Graziano und Sonja Crepaldi bekamen ein besonderes Geschenk. «Es gibt eine Weihnachtsüberraschung», habe Gott versprochen. Und tatsächlich: Am 25. Dezember 2004 kommt ihre Tochter zur Welt.
© christliche-werte.ch, Andreas Räber, 11.11.2021, übearbeitet am 19.10.2023/ar
Zum Autor
Andreas Räber ist GPI®- und Enneagramm-Coach und fundierter Querdenker. Er fördert neue Denk- und Sichtweisen, zum einen als Autor zahlreicher Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten (auch eine Weihnachtsgeschichte) rund um Beruf, Glauben und Leben. Zum anderen begleitet er seit über 14 Jahren Menschen bei Themen wie Standortbestimmung, berufliche Neuorientierung, berufliche Selbstständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung etc.
Er ist Inhaber der Webseiten christliche-werte.ch, christliche-lebensberatung.ch, ausbildung-tipps.ch, berufliche-neuorientierung.ch und christliche-feiertage.ch und Autor des wöchentlichen Impuls-Newsletters «Anstubser».
Andreas Räber ist zudem seit über 23 Jahren im Bereich Internet und Online-Marketing tätig.
Andreas Räber, Autor der Weihnachtsgeschichte «Der aufsässige Engel»
Weihnachten im Internet – Tipps
Noch mehr Weihnachten auf christliche-werte.ch
Bald ist Weihnachten. Dieses christliche Fest bringt mich immer wieder zum Nachdenken. Das hat damit zu tun, dass das Weihnachtsfest am Ende des Jahres liegt und somit auch zu dem Zeitpunkt, wo ich automatisch auf das vergangene Jahr zurückblicke. Auf meine Erlebnisse. Erfolge. Misserfolge. Auf die Gesellschaft. Auf meine Beziehungen. Weihnachten und die Weihnachtsgeschichte machen etwas mit mir. Fördern mich positiv heraus.
Geschenke, feines Essen, Gemeinschaft, besondere Weihnachtsgeschichten, manchmal auch Einsamkeit, Beziehungsstress oder Konflikte. An das Weihnachtsfest haben wir alle ganz unterschiedliche Erinnerungen. Weihnachten macht etwas mit uns. Erwartungen und Erfahrungen stimmen nicht überein. Das war schon immer so, muss aber nicht so bleiben …
Es ist Weihnachtszeit. Zeit, das Fest mit der Familie oder mit Freunden zu feiern. Eine liebevolle Weihnachtsdekoration, ein feines, ausgedehntes Essen, die Musikwahl und natürlich eine ansprechende Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang. Das alles trägt zu einem gelungenen Fest bei. Eine sorgfältige Auswahl von Weihnachtsgeschichten lohnt sich! Tipps und Hintergründe aus christlicher Sicht.
Von erschreckenden und traurigen Ereignissen – so genannten Hiobsbotschaften – vernehmen wir täglich in den aktuellen Nachrichten. Immer mehr mit Fotos von Leserreportern, mit Originalton, Videos, immer «näher» und immer brutaler – immer näher dabei. Unsere vernetzte Welt bringt die sinnlose Brutalität des Lebens direkt aufs Handy, PC oder auf den Tisch. Manch einem geht das verständlicherweise sehr zu Herzen. Sich abgrenzen hat nichts mit mangelnder Hilfsbereitschaft zu tun. Oft geschieht das aus reinem Selbstschutz.
Was sagt uns die Weihnachtsgeschichte heute? Über einen unsichtbaren Gott mit sichbaren Auswirkungen. Weihnachten: Das ist Josef und Maria mit dem Kind Jesus Christus im Stall oder in der Herberge. Die Hirten auf dem Feld, die drei Könige aus dem Morgenland, die Volkszählung und König Herodes, der nichts Gutes im Schild führte. Die original Weihnachtsgeschichte aus der Bibel – festgehalten im Lukas Evangelium.
Wie sehr Musik uns auf der Gefühlsebene beeinflusst wird uns erst bewusst, wenn wir einen Film ohne Ton sehen. Selbst eine aufregende Verfolgungsjagd verliert jede Spannung ohne einen heissen Rhythmus, eine romantische Liebesszene ist ohne gefühlvolle Musik einfach nur ein Dialog bei Kerzenschein. Das Jahr 2020 fühlte sich für viele Menschen an wie ein langer Film ohne Musik – denn wir alle sind soziale Wesen, die andere Menschen brauchen, um sich auf der Gefühlsebene wirklich lebendig zu fühlen. In einer aussergewöhnlichen Zeit wird traditionelle und ermutigende Musik wie Weihnachtsmusik, enorm wichtig. Schliesslich weckt sie Kindheitserinnerungen und sie führt uns in ein Ereigniss vor langer Zeit. Eines mit nachhaltigen Perspektiven.
Jedes Jahr wird sie in Kirchen und Familien verlesen: die Weihnachtsgeschichte. Manches Kind hat sich gefragt, ob Ochs und Esel wirklich dabeistanden, was es mit dem Stern und den Hirten auf sich hatte und wer als Erwachsener ergriffen in der Geburtskirche in Bethlehem steht, ist sich nicht sicher: War es nun ein Stall, in dem Jesus geboren wurde, oder eine Höhle? Was hat es mit den Weihnachtsgeschichten aus aller Welt auf sich?
Weihnachten – darauf freut sich die ganze Familie. An Weihnachten kommen Jung und Alt zusammen. Kinderaugen strahlen in heller Vorfreude und auch wir Erwachsenen dürfen wieder in nostalgischen Momenten schwelgen. Kein Wunder, dass diese besonderen Tage auch als das Fest der Liebe bekannt sind.
Die Hirten auf dem Feld, der Stall, die Krippe, das Christkind, Josef und Maria, König Herodes – so kennen wir es aus dem Lukas-Evangelium. Was hat uns die Weihnachtsgeschichte heute zu sagen?
Sinnvoll spenden? Möglich? Weihnachten gehört aus christlicher Sicht zu den wichtigsten Tagen im Jahr. Dass sich vieles an diesen Festtagen orientiert, zeigen verschiedene Anzeichen. Zum Beispiel in den Verkaufsläden. Dort wird bereits gegen Ende Oktober die erste Weihnachtsdekoration präsentiert. Ein weiteres ist die starke Zunahme von Spendenbriefen.
Vor uns liegt das Fest der Feste. Bereits im Oktober werden wir via Shopping-Center-Angebot darauf sensibilisiert. Inzwischen ist Dezember. Im Fernsehen werden Spots ausgestrahlt, die Weihnachten aus verschiedener Sicht beleuchten. Es geht um die Qual der Wahl bei den Geschenken.
Jetzt schon über die Weihnachtsgeschichte schreiben? Aber hallo …? Weihnachten ist ja erst in zwei Monaten. Warum also schon jetzt darauf hinweisen? In der Suchmaschine Google zum Beispiel, ist das ganze Jahr Weihnachten. Dort wird nähmlich viel im Vorfeld zum Thema gesucht, damit man das Fest vorbereiten kann.
Es dunkelt früher ein. Dunkelheit als Vorbote auf die dunkelste Zeit im Jahr. Auf die Heilige Zeit. Advent steht schon bald vor der Türe. Und damit Weihnachten, Familienfeste und enorme Erwartungen an Beziehungen und an die Stimmung. Eigentlich bin ich innerlich noch gar nicht bereit, mich auf die diesjährige unausweichliche Zeit einzustellen. Ich liebe das Licht. Dunkelheit grenzt mich gefühlsmässig ein.
Manchmal frage ich mich, warum Weihnachten gerade mit der Geburt eines Kindes anfängt. Mit Verfolgung, mit Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und mit einem Gott, der ganz anders erwartet wurde. Was können wir aus der Original-Weihnachtsgeschichte lernen? Gedanken zu einem Ereignis, das die Welt noch heute prägt. Doch der Reihe nach.
Was verbinden Sie mit Advent und Weihnachten? Für mich gibt es bei diesen christlichen Feiertagen zwei Seiten: Die schönen sind die zusätzlichen Ferientage (Brückentage), die weniger schönen sind Stressfaktoren wie die kürzeren und immer kälter werdenden Tage und die zahlreichen zusätzlichen Verpflichtungen, die richtigen Geschenke finden und anderes. Mehr Dunkelheit, mehr Kälte, mehr Aufwand und irgendwie weniger Kraft in der «heiligsten Zeit» des Jahres … Genau in dieser Zeit, am Ende eines Jahres, am Ende unserer Kraft, ist Entschleunigung angesagt. Advent bietet uns ein schrittweises Herunterfahren an.
Weihnachten steht vor der Türe. Noch 3-mal Lohn, ein paar Sonntage, immer wärmere Kleider tragen und dann ist es soweit. Das Jahr geht viel zu schnell vorüber. Durch die enorme Vernetzung dank Social Medias, Smartphones und Internet, fehlt immer mehr die Zeit zum Innehalten – so zumindest kommt es mir vor. Und dann kommt noch Weihnachten. Dieser christliche Feiertag hat so etwas wie eine Aufforderung an mich.