Input: Beruf und/oder berufen sein
Christen wollen ihr Leben bewusst auf Gott ausrichten. Das äussert sich auch beim Beruf. «Ich möchte an der Stelle arbeiten, wo mich Gott haben will.» Diesen Wunsch möchte ich etwas näher betrachten.
Welcher Beruf ist der richtige für mich?
Die Frage der persönlichen Berufung muss man sich schon früh und immer wieder im Leben stellen. Meistens tritt man nach der obligatorischen Grundschule in eine Lehre ein und bildet sich in der Regel während 3 und mehr Jahren aus. Ob dies schon der Traumberuf ist, oder eben der Beruf, in dem Gott einen «haben will», ist offen. Immer mehr berufstätige Menschen sind nach ein paar Jahren nicht mehr im erlernten Beruf tätig.
Gründe für den Berufswechsel sind berufliche Neuorientierungen, zu wenig Karriere-Möglichkeiten oder eine offene, beziehungsweise fehlende Zukunft im erlernten Beruf.
Fact ist, Arbeitnehmer sind nicht mehr zwangsläufig über mehrere Jahre stationär bei der gleichen Firma – Beruf, Berufung finden ist zum unendlichen Weg geworden. Laufende Aus- und Weiterbildung sind aufgrund dieser dynamischen Entwicklung, auch ausgelöst durch den globalen Weltmarkt, zu einem Muss geworden. Kann die Frage: «Welcher Beruf ist der richtige für mich?» unter diesen Umständen überhaupt definitiv beantwortet werden?
Welcher Beruf, Job ist der richtige? Wie findet man seine persönliche Berufung?

Christliche Berufung: Welcher Beruf, Job ist der richtige? Wie findet man seine persönliche Berufung?
Berufen zu einem ganz bestimmten Job?
Leben nach Gottes Willen. Das ist das Ziel von überzeugten Christen. Das darf so sein. Gott hat sich in Christus bereit erklärt, mit uns unterwegs zu sein. Deshalb ist die Frage, in welchem Beruf uns Gott haben will, auch berechtigt. Nur, welche Bedürfnisse stecken hinter dieser Frage?
Kann es sein, dass wir am liebsten die Verantwortung an ein höheres Wesen abgeben möchten?
Dass Berufung untergründig für Sicherheit und Schutz vor Entlassungen und anderen Herausforderungen steht? Oder, dass mit der von Gott bestätigten Berufung auch eine gewisse garantierte Erfolgsquote erwartet wird?
Die Praxis zeigt leider manchmal ein anderes Bild. Sowohl bei der Berufswahl, wie auch bei der christlichen Partnersuche. Also wären die hier formulierten Bedürfnisse falsche Ansätze. Zumindest dann, wenn die damit verbundene Eigenverantwortung auf Gott abgeschoben würde.
Christliche Berufung: Gibt es nur einen Weg oder viel mehr Möglichkeiten als wir glauben?

Christliche Berufung: Gibt es nur einen Weg oder viel mehr Möglichkeiten als wir glauben?
Leben in Freiheit und Verantwortung – auch beim Beruf
«Gott hat mir gezeigt, dass …» ist eine Aussage mit einer gewissen Provokation. Besonders dann, wenn man schlussendlich diesen Job verliert oder plötzlichvor einer Scheidung steht. «Liebe dich und es ist egal, wenn du deinen Job verlierst» ist eines der Bestseller-Bücher von Eva-Maria und Wolfram Zurhorst.
«Liebe dich» wird als Basis für das Leben und damit auch für die Partner- und die Jobwahl vorausgesetzt.
Der Ansatz stimmt: Sich selbst lieben, bildet die beste Ausgangslage aller Wege und Entscheidungen. Wer sich liebt, kann besser Entscheidungen fällen, kann auch Umwege akzeptieren. Genau da setzt auch Gott an. In Christus hat er uns laut dem biblischen Bericht zuerst geliebt. Das ist eine grundlegende Zusage für die Berufswahl. Berufung kann demnach bedeuten:
Gott geht auf allen Wegen mit und trägt uns. Auch auf Umwegen. Das macht den Weg mit Gott aus. Berufen zur Freiheit und zur Verantwortung und eben doch begleitet und entlastet.
© Christliche-Werte.ch – überarbeitet am 9.6.2021 (ar)