Die Bibel berichtet im Lukas Evangelium, dass Jesus Christus an Weihnachten geboren wurde. Weihnachten und Christus, das gehört in der christlichen Denkweise definitiv zusammen.
Christus gilt als Hoffnungsträger, als Sohn von Gott, der die Menschen von Schuld erlöst und den persönlichen Zugang zu Gott ermöglicht. Dieser Gott kam als Mensch zur Welt.
Wie bei Geburten so üblich, kamen Menschen und gratulieren den Eltern zu ihrem Kind. Das war auch bei Christus so. Mit einem wichtigen Unterschied: Die Gratulanten wurden nicht von den Eltern eingeladen. Sie kannten sich nicht einmal. Sie wurden von Engeln darauf aufmerksam gemacht: «Euch ist heute der Heiland geboren.» Dieses Baby war also etwas ganz Besonderes.
Weihnachten ist ein Start und beginnt mit dem Symbol der Fruchtbarkeit: mit Leben!
Die Verfolgung
Auch der damalige König Herodes hatte von dieser Geburt erfahren. Ihm wurde verkündet, dass ein König geboren sei. Niemand hat gerne starke Konkurrenz. Auch Herodes nicht. Als er von den Weisen aus dem Morgenland hörte, die diesen neuen König suchten, liess er sie zu sich rufen. In seiner List gaukelte er vor, dass auch er diesen neuen König finden und ihm Ehre bringen wolle. Gut, dass diese Täuschung nicht gelang.
Weihnachten scheint eine Bestimmung zu sein. Eine Geschichte, die geplant war. Trotz Verfolgung und Neid. Nicht veränderbar. Gesetzt von Gott.
Weihnachten beginnt mit dem Anfang des Lebens.
Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten
Bereits damals gab es Menschen mit unterschiedlichem Status. Reiche, arme, gebildete, ungebildete. Die Nachricht von der Geburt von Christus, wurde auch den Hirten auf dem Feld verkündet. Menschen mit geringer Anerkennung in der damaligen Gesellschaft. Schon da lebte Christus vor, dass es bei ihm nicht um Leistung oder Status geht, sondern um Beziehung. Ohne Ansehen der Person. Gleichwertigkeit pur.
Weihnachten stellt, zumindest aus der Sicht von Gott, alle Menschen ins (ge)rechte Licht.
Weihnachten ist anders
Wir leben in einer Hochleistungsgesellschaft. Wir kämpfen, wir rennen, wir verfolgen Ziele und wollen gewinnen, wollen Vorsprung haben. So lernen wir es von Anfang an. Von klein auf und ziehen es durch bis zur Pensionierung und darüber hinaus.
Wie Christus wohl ein Rennen angehen würde? Ich könnte mir vorstellen, dass sein Fokus nicht die Ziellinie wäre, sondern die Gedanken und Lebenssituationen der Teilnehmer. Vielleicht würde er mit den einen oder anderen ein Gespräch beginnen. Ihnen Mut machen, helfen Begabungen zu entdecken, die sie bisher nicht gekannt hatten. Helfen, ihre Grenzen nicht nur zu (er)kennen, sondern diese auch zu akzeptieren.
Bei ihm wäre jeder ein Gewinner. Von Anfang an. Allein die Teilnahme zählt.
Die Reihenfolge im Ziel wäre nicht so wichtig. Vielmehr, wie man zum Ziel kommt und ob man seinen Nächsten wahrgenommen hatte.
Ein Wettlauf mit dem eigenen und fremden Ego also. Urteilsfrei. Man nennt es Beziehung und Gleichwertigkeit leben.
Das wiederum lässt mich zum provokativen Fazit kommen, dass a) alle Teilnehmer am Ziel ankommen, b) es keine Verlierer geben würde und c) die Leistung vermutlich trotz anderem Vorgehen nicht schlechter wäre.
Das klingt unrealistisch. Wettbewerb ist gut. Er motiviert zu besseren Leistungen. Fördert Entwicklung. Davon leben wir. Das stimmt und soll hier auch nicht infrage gestellt werden. Aber wie wir unsere Ziele erreichen und wie wir mit uns und unseren Mitmenschen (auch mit Mitbewerbern) umgehen, da wäre manchmal Nachdenken angesagt.
Es ist kein Geheimnis: Erfolgreiche Teams treten als Ganzes auf. Sie respektieren einander gegenseitig und sind darum motivierter. Und genau das ist ein Ziel von Weihnachten.
Weinachten ist verbindend und fördert Beziehungen neu.
Noch mehr Weihnachten auf Christlicher-Glaube.ch
Geschenke, feines Essen, Gemeinschaft, besondere Weihnachtsgeschichten, manchmal auch Einsamkeit, Beziehungsstress oder Konflikte. An das Weihnachtsfest haben wir alle ganz unterschiedliche Erinnerungen. Weihnachten macht etwas mit uns. Erwartungen und Erfahrungen stimmen nicht überein. Das war schon immer so, muss aber nicht so bleiben …
Wie sehr Musik uns auf der Gefühlsebene beeinflusst wird uns erst bewusst, wenn wir einen Film ohne Ton sehen. Selbst eine aufregende Verfolgungsjagd verliert jede Spannung ohne einen heissen Rhythmus, eine romantische Liebesszene ist ohne gefühlvolle Musik einfach nur ein Dialog bei Kerzenschein. Das Jahr 2020 fühlte sich für viele Menschen an wie ein langer Film ohne Musik – denn wir alle sind soziale Wesen, die andere Menschen brauchen, um sich auf der Gefühlsebene wirklich lebendig zu fühlen.
Jedes Jahr wird sie in Kirchen und Familien verlesen: die Weihnachtsgeschichte. Manches Kind hat sich gefragt, ob Ochs und Esel wirklich dabeistanden, was es mit dem Stern und den Hirten auf sich hatte und wer als Erwachsener ergriffen in der Geburtskirche in Bethlehem steht, ist sich nicht sicher: War es nun ein Stall, in dem Jesus geboren wurde, oder eine Höhle? Was hat es mit den Weihnachtsgeschichten aus aller Welt auf sich?
Weihnachten – darauf freut sich die ganze Familie. An Weihnachten kommen Jung und Alt zusammen. Kinderaugen strahlen in heller Vorfreude und auch wir Erwachsenen dürfen wieder in nostalgischen Momenten schwelgen. Kein Wunder, dass diese besonderen Tage auch als das Fest der Liebe bekannt sind.
Die Hirten auf dem Feld, der Stall, die Krippe, das Christkind, Josef und Maria, König Herodes – so kennen wir es aus dem Lukas-Evangelium. Was hat uns die Weihnachtsgeschichte heute zu sagen?
Weihnachten gehört zu den wichtigsten Tagen im Jahr. Dass sich vieles an diesen Festtagen orientiert, zeigen verschiedene Anzeichen. Das erste ist in den Verkaufsläden zu sehen. Dort wird gegen Ende Oktober die erste Weihnachtsdekoration aufgestellt. Das nächste ist die starke Zunahme von Spendenbriefen. Wer einmal gespendet hat, wird immer früher von immer zahlreicheren Hilfswerken für eine finanzielle Unterstützung angefragt. Als jemand, der sich gerne mit Werbung auseinandersetzt, beobachte und lese ich diese Spendenbriefe genau.
© Christlicher-Glaube.ch – überarbeitet 17.6.2021 (ar)