Input: Karfreitag – Ende oder der Anfang neuer Perspektiven?
Karfreitag ist uns als christlicher Feiertag bekannt. Meist verbinden wir damit ein verlängertes Wochenende, Stau am Gotthard und Familienfeste. Doch welche Geschichte steckt hinter Karfreitag? Welche Bedeutung hat dieser Feiertag aus überlieferter christlicher Sicht? Karfreitag ist eine Geschichte von Hoffnung!
Die Themen in diesem Artikel:
Karfreitag: Türöffner zwischen Gott und Mensch in der christlichen Geschichte
Abgeschlossen und bereit
Die Bibel überliefert uns zu Karfreitag die Geschichte der Kreuzigung Jesu Christi:
«Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.» – Johannes 19, Vers 30
Dramatische Szenen, die sich etwa dreissig Jahre nach Beginn unserer Zeitrechnung in Israel ereigneten. Auf Golgatha (vermutlich ein Ort unterwegs zu den Stadttoren Jerusalems) wurde Jesus Christus zwischen zwei Verbrechern gekreuzigt.
Zu dieser Zeit stand Israel unter der Herrschaft des Römischen Reiches. Das Volk wurde unterdrückt, litt unter Armut und musste ums tägliche Überleben kämpfen. Zugleich wartete es auf einen in der Heiligen Schrift vorhergesagten Erlöser, der ein neues Reich aufbauen würde. Wer unterdrückt wird, sucht und hofft auf Veränderung. Auf Hilfe «von oben».
Und nun tritt dieser Jesus auf, tut Dinge, die sich niemand trauen würde und scheint nicht einmal um sein eigenes Leben zu fürchten.
«Es ist vollbracht!»
Diese Aussage von Christus am Kreuz lässt vermuten, dass er einen klaren Auftrag in seinem Leben sah. Er wusste sich eng mit Gott verbunden und lebte ganz selbstverständlich christliche Werte wie Nächstenliebe, Gleichwertigkeit etc. Ungeachtet dessen, was die damaligen religiösen Gesetze und Gepflogenheiten verlangten.
Es braucht Mut, der angesehenen und gefürchteten religiösen Elite zu widersprechen.
Daraus stellt sich die Frage, was seine Ziele waren. Seine Botschaft lautete, dass wer sich auf eine nahe Beziehung mit Gott einlässt, einen Sinn im Leben erkennen wird und sich vor dem Tod nicht zu fürchten braucht.
Ein Leben nach christlichen Werten ist sinnerfüllend.
Wer eine eigene Bestimmung findet und lebt, kann am Ende des Lebens am ehesten wieder loslassen und sagen: Es ist vollbracht.
Weiter im biblischen Bericht von Karfreitag
Als Christus gestorben war, geschah Aussergewöhnliches:
V 38 Und da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.
V 52 Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: «Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!» (Matthäus Kapitel 27, Verse 38, 52 und 53 Quelle: Bibelserver.com)
Unrecht geschah nicht nur damals. Leider!
Karfreitag fordert uns auch heute noch heraus, uns Gedanken über Werte und Lebensziele zu machen und wie wir uns zum Wohl der Gesellschft einbringen können.
Erfahrungsgemäss stellen sich Menschen an wichtigen Wendepunkten, spätestens jedoch bei Krankheit oder am Ende des Lebens die Frage:
«Habe ich das Leben gelebt, das ich leben wollte?»
Meinung: Sinnvoll leben
Ein Kommentar aus der Reihe «Auch das noch!» von Andreas Räber, GPI®-Coach
Die Geschichte von Karfreitag hat etwas Eigentümliches. Doch die überlieferten Geschehnisse sind würdig, um nochmals nachzuhaken. Ein Mensch, der in einer Zeit der Unterdrückung öffentlich von Gerechtigkeit und Perspektiven spricht, wird umgebracht. Dies, obwohl er mit seinem Auftreten auch Kranken und Hilflosen beistand.
Warum gibt es Menschen, die anderen Schaden zufügen oder sie gar umbringen? Ist es die Angst, Macht zu verlieren? Ein tiefer Selbstwert, den es zu kompensieren gilt? Geht es um die Befürchtung, nicht mehr wichtig zu sein, keine Rolle zu spielen? Diese Fragen und leider auch die Handlungen von Unterdrückung kennen wir bis heute. Karfreitag hat also etwas Brandaktuelles.
Ungerechtigkeit lässt sich nicht verdrängen, ohne sich ihr entgegenzustellen.
Menschlich gesehen war Karfreitag eine Bankrotterklärung an Menschen, die sich für Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit einsetzen. Eine Kreuzigung muss einen betroffen machen! Doch die Geschichte überrascht:
Es geht weiter. Auferstehung, Auffahrt und Pfingsten folgen der äusseren und inneren Leere.
Was bedeutet dies für uns heute? Christus hat uns mit seinem Leben ein denkwürdiges Beispiel gesetzt. Die christlichen Feiertage erinnern uns regelmässig daran.
An Christus können wir uns orientieren. Unzählige Menschen vertrauen und setzen auf ihn. Gehen ihren Weg, auch wenn er ihnen hoffnungslos erscheint.
Das Leben von Christus spornt sie an, selbstlose Liebe zu leben. Seine Taten pflanzen sich immer weiter fort.
Was kann man sich mehr wünschen, als dass die gelebten Werte eines Menschen auch nach dem Tod noch weitergehen?
Karfreitag mag in seiner Geschichte sehr hart sein. Doch er ist der gelebte Beweis, dass Liebe den Tod überwindet.
Andreas Räber ist GPI®-Coach und fundierter Querdenker. Er fördert neue Denk- und Sichtweisen, zum einen als Autor zahlreicher Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten rund um Beruf, Glauben und Leben. Zum anderen begleitet er seit über 14 Jahren Menschen bei Themen wie Standortbestimmung, berufliche Neuorientierung, berufliche Selbstständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung etc.
Er ist Inhaber der Webseiten christliche-werte.ch, christliche-lebensberatung.ch und christliche-feiertage.ch und Initiant und Autor des wöchentlichen Impuls-Newsletters «Anstubser».
Andreas Räber ist zudem seit über 20 Jahren im Bereich Internet und Online-Marketing tätig.
Das Thema «Karfreitag – Bedeutung und Hintergründe» im Web
christliche-feiertage.ch: Karfreitag - Vergebung und neue Perspektiven
An diesem kirchlichen Feiertag wird der Kreuzigung Jesu Christi gedacht. Im christlichen Verständnis heisst dies, dass Christus mit seinem Tod die Trennung zwischen Gott und Menschen aufhob und dadurch eine neue Beziehung zwischen Gott und Mensch ermöglichte.
schweiz-kantone.ch: Hintergründe der christlichen Feiertage in der Schweiz
Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Auffahrt und Pfingsten: Die wichtigsten Feiertage in der Schweiz: Hintergründe und Brauchtum. In der Schweiz gibt es mehrere wichtige Feiertage kirchlicher Herkunft, die unterschiedlich begangen werden. Eine Übersicht über die wichtigsten christlichen Feiertage in der Schweiz.
raeber-leben-blog.ch: Christliche Feiertage: Hinsehen lohnt sich.
Karfreitag wird jedes Jahr gefeiert. Was sind die Hintergründe und die Bedeutung dieses christlichen Feiertags?
christliche-werte.ch: Hat das Leben von Jesus Christus Auswirkungen auf unser Leben?
Wer war Jesus Christus? Das ist eine Frage, die immer wieder beschäftigt. Was wissen wir über diesen Mann und sein Leben? Über seine Gebote? Können wir von jemandem lernen, der vor 2’000 Jahren gelebt hat? Ein Einblick in das Leben von Christus.
Das Thema «Karfreitag – Bedeutung und Hintergründe» auf christliche-werte.ch
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Karfreitag, Anfang statt Ende. Was geschah am Karfreitag und welche Bedeutung hat dieser hohe kirchliche Feiertag? Die Vorgeschichte: Jesus Christus kam an Weihnachten zur Welt. Im Alter von etwa 30 Jahren hat er sein Umfeld enorm geprägt – daran haben sich einige gesetzestreue Hohepriester gestört.
© christliche-werte.ch, 22.05.2013 – überarbeitet am 17.2.2023/ar