Karfreitag: Das Ende, das ein Anfang war
Die Vorgeschichte: Jesus Christus kam an Weihnachten zur Welt. Im Alter von etwa 30 Jahren hat er sein Umfeld enorm geprägt – daran haben sich einige gesetzestreue Hohepriester gestört. Weil das Volk auf Jesus hörte und er sich auch durch Drohungen nicht einschüchtern liess, wollten die Hohenpriester und Pharisäer ihn umbringen.
Mit falschen Zeugenaussagen und Behauptungen und einem Jünger, der ihn für wenig Geld verriet, schafften sie es schliesslich, dass Jesus vom römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tod am Kreuz verurteilt wurde. Der Karfreitag erinnert an diese Kreuzigung von Jesus Christus.
Ist Karfreitag eine Erfindung oder sind die erzählten Ereignisse wirklich geschehen?
Unschuldig verurteilt und gekreuzigt – und doch geht es weiter …
Gemäss dem biblischen Bericht ging Christus freiwillig ans Kreuz, obwohl er unschuldig war. Das hat er getan, damit die Menschen von «ihrer Sünde» befreit werden können. Nun klingt das Wort «Sünde» sehr vorwurfsvoll. Hier eine kleine Erklärung:
Gott hat für jeden Menschen einen Lebensplan. Wir Menschen möchten unser Leben selbst gestalten und wählen dabei oft Wege, bei denen andere darunter leiden. Ein Beispiel dafür ist der Wohlstand hier in Europa auf Kosten von Drittweltländern. Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen ist selbstverständlich etwas Gottgewolltes und Gutes! Problematisch sind nur leider oft die verwendeten Mittel, um ein Ziel zu erreichen.
«Sünde» bedeutet in dem Sinne, dass man letztendlich das Ziel verfehlt. Gott wünscht sich eine Beziehung zum Menschen. Damit diese möglich wurde, hat Jesus Christus mit seinem Kreuzestod die Schuld aller Menschen getragen. Mit Gottes Hilfe lebt sich das Leben bewusster. Auf ihm gründet der Lebenssinn.
Karfreitag erinnert an den Tod von Jesus Christus
Hintergrund und Bedeutung Karfreitag
Der Name Karfreitag kommt ursprünglich aus dem althochdeutschen. «Kara» bedeutet «Wehklage». Schwarze Paramente (gemäss Duden «Altar- u. Kanzeldecke; liturg. Kleidung») an Altar und Kanzel am Karfreitagsgottesdienst weisen auf die ursprünglichen Geschehnisse hin. Ebenso die Tatsache, dass die Altarkerzen an diesem hohen kirchlichen Feiertag nicht brennen. Oft wird auch auf Blumenschmuck verzichtet.
Gemäss Webseite der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (elk-wue.de) «schweigen am Karfreitag – wie auch am Karsamstag – mancherorts in Anlehnung an die katholische Tradition sämtliche Glocken oder es läutet nur die grösste Glocke. In manchen evangelischen Kirchen findet neben dem Hauptgottesdienst am Morgen oder stattdessen eine Feier zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr oder eine musikalische Aufführung, etwa der Johannespassion, statt.»
Bedeutung
Die Bibel berichtet zu Karfreitag, dass es durch den Kreuzestod von Jesus Christus dem Menschen wieder möglich ist, eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben. Diese Beziehung war nach dem so genannten «Sündenfall» durch Adam und Eva gebrochen. Da Christus die Schuld der Menschen mit dem Kreuzestod übernommen und getragen hat, kann der Mensch vor Gott neu anfangen. Er erhält so auch die Kraft, ungeklärte Konflikte anzugehen und neu zu gestalten. Karfreitag bedeutet: Es geht weiter!