Advent: Auftrag zur Reflektion
Es dunkelt früher ein. Dunkelheit als Vorbote auf die dunkelste Zeit im Jahr? Auf die Heilige Zeit? Advent steht vor der Türe. Und damit Weihnachten, Familienfeste und enorme Erwartungen an Beziehungen und an die Stimmung. Eigentlich bin ich innerlich noch gar nicht bereit, mich auf die diesjährige unausweichliche Zeit einzustellen. Ich liebe das Licht. Dunkelheit grenzt gefühlsmässig ein. Genau in diese Zeit kommt Advent und damit ein Auftrag zur persönlichen Reflexion.
Advent und Weihnachten: Einladung zur Reflexion und zur Besinnung.
Weihnachten als Höhepunkt im Jahr?
Die Weihnachtszeit ist eine besondere Zeit. So habe ich sie zumindest immer erlebt. Weihnachten zeigt mir, dass das Ende einer Epoche naht. Das Jahresende und damit die Zeit für ein Fazit. Zeit zum Innehalten und eine Chance zur Reflektion. Bei diesem Gedanken kommt Advent ins Spiel.
Warten auf Gott, so habe ich die Bedeutung der Adventszeit verstanden.
Warten auf Gott geht wohl nicht ohne Reflektion mit mir selbst. Beziehungsstatus klären: Wer bin ich? Wer ist Gott? Was habe ich erreicht? Wie wird unsere Begegnung sein? Was würde er über mein Leben sagen?
Advent löst bei mir automatisch eine innerliche Vorbereitung aus. Auf einen ganz besonderen Termin.
Vielleicht sogar wie auf die eigene Hochzeit.
Besondere Ereignisse machen kribbelig
Die eigene Hochzeit. Wer erinnert sich nicht daran. An die Vorbereitungen. An die Nervosität. Doch die Freude überwiegte. Ein Bund fürs Leben. Da nimmt man einiges in Kauf.
Weihnachten ist Begegnung mit Gott. Ein Bund für die Ewigkeit. Schritt für Schritt Vorbereitungen treffen. Reinigen. Im Haus. In mir selber. Still werden. Gott begegnen.
Das macht mich auch kribbelig. Wie oft habe ich schon gesagt, dass ich Gott kenne. Können wir das überhaupt?
«Ein Mensch bleibt weise, solange er die Weisheit sucht. Sobald er sie gefunden zu haben wähnt, wird er ein Narr»
steht im Talmud, einer der relevantesten Quellen, die über Gott sprechen. Advent bedeutet auch Gott suchen. Die Begegnung ist datiert. Aufmachen ist angesagt.
Welche Bedeutung hat Advent heute. Welches Ziel verfolgt dieser Feiertag?
Sich mit Gott und mit der eigenen Zukunft auseinandersetzen
Etwas Besonderes am christlichen Glauben sind die Zukunftsperspektiven. Die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Laut Bibel geht es nicht ohne die bewusste Auseinandersetzung mit Gott. Und mit sich selbst. Gott ist … eine besondere Beziehung. Ich. Du. Sie. Wir alle im Herzen dessen, der uns geschaffen hat. Der uns liebt. Das klingt immer so … süss. Kitschig. Na und?
Gott erkennen passiert auf unterschiedliche Art und Weise.
Hauptsache es passiert. Hauptsache wir setzen uns mit Advent und Weihnachten bewusst auseinander. Gott hat es offenbar auch gemacht.
Ob Advent und Weihnachten darum in der dunkelsten Zeit stattfinden, weil sie «Licht ins Dunkel» bringen?
© Christlicher-Glaube.ch – überarbeitet am 22.7.2021 (ar)