Input: Gibt es Gott? Wie können wir wissen, ob es ihn wirklich gibt?
Nichts sehen und doch glauben? Für die meisten von uns ist Gott als Person nicht sichtbar, darum nicht vorstellbar. Daraus schliessen wir: Was wir nicht sehen, existiert nicht. Um etwas zu verstehen, müssen wir Infos haben und es begreifen können. Das geht bei Gott, zumindest heute, nicht. Wie also können wir wissen, ob es ihn wirklich gibt? Ein Denkansatz.
Immer wieder begegnen mir Menschen, die genau wissen, wer und wie Gott ist. Sie berufen sich auf den Erfahrungsaustausch mit anderen, gleich denkenden Menschen. Oder auf die Bibel, einen wahren Schatz an Infos über Gott, Jesus Christus und den Heiligen Geist.
Welchen Wahrheitsgehalt haben diese Informationen und Aussagen und sind sie wirklich glaubwürdig? Wie viele Beweise es gibt, die die Aussagen der Bibel oder die Existenz eines lebendigen Gottes bestätigen, ist unklar. Je nach Quellen unterscheiden sich die Aussagen.
Woran kann man sich orientieren, um herauszufinden, ob es Gott gibt oder nicht?
Was macht glaubwürdig?
Was ist glaubwürdig?
Der Duden gibt uns folgende Erklärung für glaubwürdig weiter: «als wahr, richtig, zuverlässig erscheinend und so das Glauben daran rechtfertigend». Als Beispiele nennt er
- eine glaubwürdige Schilderung des Vorgangs,
- ein glaubwürdiger Zeuge,
- der Angeklagte ist nicht glaubwürdig und
- etwas glaubwürdig versichern.
Eine glaubwürdige Schilderung des Vorgangs
Wir lesen in der Bibel, dass Maria, die Frau von Josef, durch den Heiligen Geist schwanger wurde. Das heisst, Maria hat mit keinem Mann geschlafen. Nun wissen wir in unserer aufgeklärten Zeit der Forschung und Entwicklung, dass so etwas menschlich gesehen gar nicht möglich ist. Rechtfertigen lässt sich diese Aussage nur mit einer Gottheit, die aus unserer Sicht Wunder tut. In einer Zeitschrift las ich folgendes Zitat: «Glaube muss nicht bewiesen werden.» Somit könnte man ja letztendlich alles rechtfertigen. Glaube mutiert dann zu einer Art Sience Fiction.
Ein glaubwürdiger Zeuge
Das wäre in unserem Fall jemand, der eine sichtbare Gottesbegegnung hatte. In der Bibel ist es zum Beispiel Mose, der Gott von hinten sehen durfte (2. Mose 33.20).
Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 21Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir; da sollst du auf dem Fels stehen. 22Wenn denn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in der Felskluft lassen stehen und meine Hand ob dir halten, bis ich vorübergehe. 23Und wenn ich meine Hand von dir tue, wirst du mir hintennach sehen; aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
Gottes Angesicht hat laut der Bibel also eine immense Wirkung. Weitere Zeugen sind Menschen, die sich mit Gott auseinandersetzen. Sie berufen sich ebenfalls auf die Bibel und ähnlich denkende Christen. Da Gott unsichtbar ist, müssen wir uns auf diejenigen verlassen, die ihn nach eigenen Angaben erleben. Aussagen, die wir nicht überprüfen können. Damit sind wir wiederum beim Glauben angekommen. Dabei ist unsere eigene Sichtweise sehr wichtig. Wir haben unseren internen Raster, der bestimmt, wem wir glauben dürfen und wem nicht. Und was wir nicht kennen, fällt in Sachen Glaubwürdigkeit meistens durch.
Der Angeklagte ist nicht glaubwürdig
Hier müssen wir uns auf die Geschichte verlassen. Dass Jesus Christus gelebt hat und offenbar Wunder tat, bestätigen auch ausserbiblische Quellen (Bsp. Flavius Josephus). Wer von sich selbst sagt, er sei Gottes Sohn, wirkt auf den ersten Blick unglaubwürdig. Wenn wir Jesu ganzes Leben ansehen, dann war er in seinen Aussagen und Handlungen sehr klar und konsequent. Aussagen und Leben stimmten überein. Und ja, das steht vorwiegend in der Bibel und bleibt damit eine weitere Glaubenssache.
Etwas glaubwürdig versichern
Spontan kommt mir hier die Werbung in den Sinn. Da werden Aussagen gemacht, denen man Glauben schenken soll. «Es gibt immer eine Lösung.» (Kreditinstitut) ist so eine typische Werbeaussage. Genauer betrachtet, gibt es im genannten Beispiel lediglich einen Aufschub des finanziellen Problems, das nach dem Kredit, noch grösser ist.
Das alles sind Beispiele, die man durchaus auch anders sehen kann.
Was also ist denn wirklich glaubwürdig?
Marke gewinnt – immer
Ich erinnere mich an eine Studie, die in Bezug auf die Rankings in der Suchmaschinen Google zu der folgenden Aussage kam: Marken gewinnen in den Rankings immer/meistens. In unserem Beispiel war Amazon bei einer Produktsuche auf Platz 5 und erzielte mehr Besucher/Klicks als die vor ihm platzierten Angebote. Das Image und der Ruf von Amazon schafften offenbar Vertrauen, so dass es bevorzugt wurde.
Eine Marke baut man auf, indem man im Alltag der Kunden präsent ist und die Produkte, der Preis, die Lieferung etc. überzeugen. Aussagen und Handlungen stimmen überein.
Und die Marke Gott? Auf unser Beispiel heruntergebrochen bedeutet dies, dass Gott in unserem Leben wenig präsent ist. Halt stopp, dass er in unseren Gedanken und im unseren Alltag zu wenig präsent ist. Darum können wir auch Aussage und Handlungen nicht überprüfen. Wir leben zu sehr in unseren Vorstellungen, wie er sein und was er tun müsste
Gott erleben bedeutet verstehen
«Es wächst – einfach so» sagte meine Frau kürzlich, als wir frisches Gemüse genossen. Der Geschmack ist einfach überzeugend. Man muss es selbst probiert haben! So kann man sich eine Meinung bilden. Dafür müssen wir ihm eine Chance geben. Uns darauf einlassen.
Gibt es Gott? So simpel das klingen mag: Man muss es wohl selbst herausfinden. Eine Möglichkeit wäre, sich darauf einzulassen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
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© Christlicher-Glaube.ch – 01.11.2019