Gott (wieder) finden – auf der Suche nach einem neuen Gottesbild
Gott finden? Wie ist Gott? Wie ist Gott wirklich? Wie können wir ihn finden? Diese Frage zu beantworten ist schwer und löst vermutlich Tausende unterschiedlicher Antworten aus. Ein Input.
Gott finden? Unsere Wünsche bilden unser Gottesbild und die Bedingungen für das persönliche Erleben.
«Ich möchte von Gott getragen sein.»
Kennen Sie diesen Wunsch? Konkreter formuliert meinen wir damit:
«Ich möchte von Gott getragen sein und es spüren.»
Wir nehmen etliche Dinge im Leben nicht bewusst wahr. Ein klassisches Beispiel ist ein aufwändig zubereitetes Mittagessen, das wir unter Zeitdruck runterschlingen. Ein paar Minuten später wissen wir kaum mehr, was wir gegessen haben.
Oder ein guter Freund ruft uns an und wir sind in Gedanken an der Vorbereitung für das Meeting am folgenden Tag. Aus einem vielleicht stündigen Telefongespräch können wir uns lediglich noch an eine oder zwei Aussage erinnern.
Wie sollen wir da etwas spüren, geschweige denn Gott erfahren?
Nicht nur Gott scheint uns fern, das ganze Leben zieht an uns vorbei.
Wie der Wein wirklich schmeckt, erfahren wir nur, wenn wir innehalten und uns ihm ganz zuwenden!
Was können wir tun?
Bewusst im Jetzt leben und den Alltag, Herausforderungen, einfach all das, was uns vom Wesentlichen ablenken will, an seinen Platz weisen. Uns innerlich der allgegenwärtigen Hektik gegenüber abgrenzen.
Raum schaffen für die leisen Töne. Denn dort vermute ich Gott.
In der Bibel, im ersten Buch der Könige, wird eine Gottesbegegnung beschrieben. Der Prophet Elija trifft auf Gott.
Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.
Gott im sanften, leisen Säuseln begegnen.
Uns von Gott (wieder) finden lassen …
Müssen wir die Frage anders stellen?
Wie muss uns Gott begegnen, dass wir uns von ihm finden lassen können?
Wie erleben wir ein Gespräch, wenn der Geräuschpegel laut ist und das Gegenüber sich dauernd davon ablenken lässt? Wichtige Dinge behalten wir als Folge für uns. Wir warten den richtigen Moment ab. Der ist oft dann, wenn die Aufmerksamkeit am grössten ist. Wenn wir nicht mehr abgelenkt werden.
«Ich möchte von Gott getragen sein und es spüren.»
Gott erleben ist darum eine Frage unserer inneren Forderungen und Kriterien. «See the Unseen», so lautet der Claim von Swarovski -Optik. Das Unsichtbare sehen. Wie können wir Gott spüren?
Viele Dinge betrachten wir als selbstverständlich und erkennen deren Wert erst, wenn sie nicht mehr da oder nur begrenzt vorhanden sind. Dann beginnen wir zu verstehen, dass Gott uns im Alltag vielleicht näher ist, als uns je bewusst war.
© christliche-werte.ch – 7.8.22, überarbeitet am 27.10.2022 /ar