Christlicher Glaube: Loslassen können und doch Verantwortung übernehmen
2020: Unsere Welt ist in Bewegung. Ungeheure Brände bedrohen Menschen und Tiere, Machthaber streiten sich und geben den Befehl zum gegenseitigen Angriff, es wird nach wie vor Regenwald abgeholzt – vielerorts geschieht viel Schwieriges. «Das steht schon in der Bibel» oder «Die Bibel hat halt doch recht» bekomme ich in diesem Zusammenhang immer wieder zu hören. Was hat dies in der aktuellen Situation für eine Bedeutung?
Die Bibel gibt uns in vielen Lebensfragen Orientierung und hilft uns im Umgang mit unseren Stärken und Schwächen. Einfach zusammengefasst ist die Bibel ein Buch, das uns in die aufbauende Gemeinschaft mit Gott, unseren Mitmenschen und der ganzen Schöpfung führen will.
Die Bibel gibt uns Halt. Und sie führt uns in unsere Verantwortung hinein.
Glaube: Loslassen können und doch Verantwortung übernehmen
So wie wir denken, so handeln wir auch
Trotz Voraussagen von bestimmten Ereignissen sind wir aufgerufen, alles zu tun, um diese Schöpfung zu erhalten und zu fördern und zwar so lange wir leben. «Wir können ja doch nichts tun und es wird so eintreffen, wie vorausgesagt» sind sehr entmutigende Aussagen. Im Buch «Ich bin o.k. – Du bist o.k.» (eine einfache Einführung in die Transaktionsanayse) schreibt der Autor Thomas A. Harris, dass Menschen, die sich eine negative Zukunft vorstellen, automatisch in ihrem Handeln auch Richtung negativer Zukunft steuern. In den Sprüchen 4, Vers 23 steht auch geschrieben: «Achte auf Deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen Dein ganzes Leben».
So wie wir denken, so handeln wir.
Die Welt verändern
Ist es möglich, an eine zukunftsfähige Welt zu glauben? Ist es möglich, sich trotz der zahlreichen negativen Ereignisse so zu investieren, dass unsere nachfolgenden Generationen noch auf dieser Welt leben können? Als Menschen können wir nicht wissen, wie lange diese Schöpfung Bestand hat. Müssen wir es wissen?
Bereits ganz am Anfang der Bibel wird dem Menschen aufgetragen, er solle sich die Erde untertan machen (1. Mose 1, Vers 28). Ob das so gemeint ist, wie man es ganz spontan verstehen könnte, ist allerdings zu bezweifeln. Der gesunde Menschenverstand würde diese Aussage doch eher so deuten, dass wir die Schöpfung hegen und pflegen sollen.
Veränderung fängt bei uns selbst an
Es geht nicht um die Frage, auf wie viel wir verzichten müssen, sondern wie viel wir zum Leben brauchen.
Es gibt so viele Ursachen, die die Umwelt belasten und auf die wir locker verzichten oder das Mass mindestens reduzieren könnten. Man bedenke, wie viele Schadstoffe allein durch die Kleiderproduktion oder durch Haarfärbeprodukte ins Wasser gelangen. Abfall, der in der freien Natur entsorgt wird. Abgas, das produziert wird, weil wir den Einkauf im nahen Ausland tätigen oder die Pizza aus dem entfernten Nachbarort bestellen.
Alles alltägliche Dinge, auf die wir (noch) nicht zwingend verzichten müssen. Doch bereits durch eine bewusstere Planung könnten wir immens viel reduzieren und erreichen.
Es gibt viel zu tun. Fangen wir an!
© Christlicher-Glaube.ch – 16.1.2020 (ar)