Was ist der Sinn des Lebens? Eine Spurensuche.
Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage gehört zum Menschsein und sie beschäftigt uns so lange, bis wir sie für uns geklärt haben. Spüren können, dass wir gewollt sind. Eine Spurensuche.
Die Themen in diesem Artikel:
Sich aufmachen und nach Sinn suchen, bis man einen gefunden hat!
Fragestellungen in diesem Artikel:
- «Ich würde gerne noch etwas Sinnvolles tun»
- Von «sinnvoll spenden» bis zum «Sinn des Lebens»
- Welchen Einfluss hat die Beantwortung der Sinnfrage auf unser Leben?
- Dem Leben mit wenig mehr Sinn geben
- «Wie finde ich den Sinn des Lebens?»
- «Was tun, wenn der Sinn des Lebens fehlt?»
- «Hat alles im Leben einen Sinn?»
- «Kann ich glücklich werden ohne Sinn im Leben?»
- «Was macht uns wirklich glücklich?»
«Ich würde gerne noch etwas Sinnvolles tun»
Wir alle haben Fragen. Wir suchen und brauchen Antworten. Als denkende Individuen ist es für uns sehr wichtig, unser Leben einordnen zu können. Einen Sinn oder eine Begründung für unser Leben erkennen können. Gehen wir dieser Sinnsuche noch etwas nach.
«Ich würde gerne noch etwas Sinnvolles tun» ist eine Aussage, die immer wieder in Gesprächen rund um die berufliche Zukunft von Ü40ern genannt wird. Sinnvoll, – was versteht man darunter?
Viele Menschen denken dabei hauptsächlich an die Hingabe an andere, oft bedürftige Menschen. Oder sich im Fussball-Verein für Kids und Jugendliche zu engagieren. Der Verdienst spielt dabei oft eine untergeordnete Rolle. Es geht um das gute Gefühl, etwas Wertvolles – zum Beispiel an «Randständige oder Hilfsbedürftige» weitergegeben zu können. In diesem Sinne auch eine Tätigkeit für unser gutes Gewissen.
Oft erkennen wir, dass solche Aufgaben ein anderer und nachhaltiger Reichtum sind.
Wir gehen auf unserer Suche weiter und schauen hinter die Kulissen des menschlichen Denkens.
Von «sinnvoll spenden» bis zum «Sinn des Lebens»
Werfen wir einen Blick in die Anonymität der Suchmaschine Google. Dort sehen wir oft als Erstes nach, wenn wir etwas wissen möchten. Das ist der Vorteil des Internets. Suchen und Möglichkeiten finden. Zumindest, was andere darüber denken, oder wie sie es erlebt und beschrieben haben.
In Google Ads (Werbetool von Google) kann man sehen, mit welchen Begriffen in Google gesucht wird. Für die Suche nach einem Sinn des Lebens wird oft Folgendes eingetippt:
- Sinnvoll spenden
- Lebenssinn
- Sinn im Leben
- Sinnfrage
- Lebenssinn finden Test
- Sinnstiftend führen
- Suche nach dem Sinn des Lebens
- Sinn von Weihnachten
- Etwas Sinnvolles machen
- Sinn des Lebens Christentum
- Besinnliche Geschichten zum Vorlesen
- Wie finde ich den Sinn des Lebens?
- Sinn des Lebens finden
Obige Begriffe stehen stellvertretend für viele andere. Sinnsuche ist vielseitig und gehört zu uns.
Man kann die Suche ein Leben lang verdrängen oder sich ihr offen stellen.
Man kann sich aufmachen und auf die dazugehörende innere Unruhe hören und natürlich entsprechend handeln. Die gute Nachricht: Wir selbst können ganz viel zu einem Lebenssinn beitragen. Wir können ihn gestalten!
Welchen Einfluss hat die Beantwortung der Sinnfrage auf unser Leben?
Können und müssen alle Fragen im Leben beantwortet werden? Ist es nicht auch so, dass Fragen, Unruhe und vielleicht sogar Schmerz uns vorantreiben und in äussere oder innere Bewegung bringen? Uns vielleicht sogar in eine ungeahnte Tiefe des Lebens führen?
Wir leben in dauernder Ungewissheit. Wie wird unser Leben weitergehen? Und das unserer Lieben? Wie wird sich die Weltgeschichte entwickeln? Wie lange werden wir leben? Was ist nach dem Tod? Ungewissheit liegt auch in der Vergangenheit und Gegenwart. Macht mein bisheriges Leben Sinn? Lebe ich oder «werde ich gelebt»? Was müsste vielleicht anders werden?
Wichtige Fragen empfiehlt es sich zu stellen und sich auf einen Verarbeitungs- und Suchprozess einzulassen.
Uns auf den Weg machen. Ob nun die Sinn-Frage restlos geklärt werden kann oder nicht. Lebenssinn will Schritt für Schritt erforscht werden. Er verändert sich laufend. Zeitgleich mit unserer Persönlichkeit. Lebenssinn ist sehr persönlich und kann darum vermutlich nur von uns selbst beantwortet werden.
Prägend auf der Suche sind unsere inneren Werte. Diese müssen uns bewusst sein und wollen gelebt werden.
Wir dürfen uns öffnen für Dinge, die wir nicht verstehen. Und in alldem selbstkritisch sein und authentisch bleiben. Lebenssinn braucht eine klare innere Überzeugung und fundierte Grundlagen.
Die wichtigste aller Grundlagen für einen Lebenssinn ist die Erkenntnis, dass wir so, wie wir sind, rundum genügen.
So wie sie uns beispielsweise aus christlicher Sicht wie in der Transaktionsanalyse und Individualpsychologie vermittelt wird: «Du bist gut genug!»
Sinn finden: Spüren wie unser Leben gemeint ist.
Meinung: Sinn im eigenen Leben bewusst gestalten
Ein Kommentar aus der Reihe «Auch das noch!» von Andreas Räber, GPI®-Coach
Können wir einen Lebenssinn gestalten? Alfred Adler, Begründer der Individualpsychologie, fordert uns dazu auf, uns in die Gesellschaft hineinzugeben. Helfen, mitzugestalten. Was kann dies bedeuten?
Lassen Sie mich die Geschichte von Ben Underwood erzählen. Er wurde 1992 in Sacramento geboren. Allerdings mit sehr schwierigen Voraussetzungen. Er hatte einen seltenen, bösartigen Tumor. Dieser greift die Netzhaut an. Da er sich ohne Behandlung schnell ausbreitet, mussten beide Augen entfernt werden.
Diese Situation lässt niemanden kalt. Die Mutter erzählt, dass die oft übertriebene Hilfsbereitschaft Ben zusätzlich einschränkten. Sie hingegen liess ihn Treppenstufen hinauf- und hinunter springen oder stellte ihn vor andere schwierige räumliche Aufgaben, was ihn verständlicherweise manchmal ziemlich wütend machte. Ihr Ziel war klar: Ben sollte lernen, sich in der Umgebung zurechtzufinden.
Mit 4 Jahren begann Ben Zunge und Gaumen wie ein Schlaginstrument zu nutzen.
Durch intuitives und intensives Experimentieren lernte er nach und nach, mit seinen Ohren zu «sehen».
Mit der Zunge machte er andauernd Schnalzgeräusche. Diese prallten von den Gegenständen in seinem Umfeld ab und kamen zu ihm zurück. Er lernte diese zu interpretieren und schaffte sich so eine akustische Landschaft.
Im Kindergarten war er in der Lage, sich mit grosser Sicherheit zu orientieren. Er konnte ein geparktes Auto von einem LKW unterscheiden. Seine Echoortung war ähnlich wie das Navigationssystem von Fledermäusen. Ben fuhr in seinem Viertel Fahrrad, spielte Basketball und Tetherball. Beim Videospielen schlug er sogar seinen Bruder, indem er lernte, die unterschiedlichen Geräusche zu deuten.
Diese Entwicklung ist erstaunlich. Im Gegensatz zu seiner Mutter wollte sein Lehrer nicht, dass Ben auf dem Klettergerüst spielte und sein Studienberater wollte, dass Ben einen Blindenstock verwendet. Doch dieser weigerte sich.
Ben wurde nur 16 Jahre alt. Doch er hat in seinem Leben enorm viel erreicht.
Ben hat sein Leben bewusst gestaltet. Mit den Voraussetzungen und Möglichkeiten, die er vorfand. Seine Mutter hat ihm ihr vollstes Vertrauen geschenkt. Dies alles hat scheinbar Unmögliches möglich gemacht.
Ein Sinn im Lebens muss keine ausserordentliche Bestimmung beinhalten.
Wenn wir uns fragen, was wir mit unseren vorhandenen Möglichkeiten gestalten und in unserem sozialen Umfeld einbringen können, fokussieren wir uns auf das Naheliegende. Und das macht durchaus Sinn!
Andreas Räber
© christliche-werte.ch – 27.9.2018, überarbeitet am 10.2.2023/ ar
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