Rituale in der Beziehung mit Jesus – meditieren
Unser Alltag ist von vielen Ritualen geprägt. Schon Kinder lieben Wiederholungen: sie können sich immer und immer wieder dieselbe Geschichte anhören. Solche Wiederholungen haben für sie eine wichtige Funktion: Sie sind Strukturierungs- und Orientierungshilfen im Alltag. Rituale helfen Kindern, Werte im sozialen Beisammensein besser zu verstehen. 1)
Meditieren – fernöstlicher «Beigeschmack»?
Auch Erwachsene wenden Rituale an, oft unbewusst. Das Wort Meditieren hat in westlichen Ländern oft einen fernöstlichen Beigeschmack. Dabei bedeutet das Wort meditieren in etwa «aufmerksam sein, aufpassen, sich versenken/vertiefen, sein Augenmerk, seine Gedanken richten auf, sich konzentrieren» und hat somit nicht zwingend etwas mit Religion zu tun.
Christliche Meditation ist nicht nur Auszeit, sie ist auch Begegnung mit Jesus Christus.
Unterschied christliche und östliche Meditation
Für Thea Probst aus Bäretswil, ist meditieren zu einem Ritual geworden, das sie täglich anwendet. Sie erklärt einen wichtigen Unterschied von der Meditation eines Christen im Vergleich zur östlichen Meditation: ein Christ richte sich in der Meditation aus auf Gott und Jesus. Es gehe um eine Begegnung mit IHM, das Herz des Meditierenden soll bewegt und es soll etwas in ihm bewirkt werden. Diese Meditation oder Stille ist also beziehungsorientiert. Das Ziel ist die Begegnung mit Gott. In der östlichen Meditation ist das Ziel das «innere leer werden», nichts denken oder fühlen.
Jesus Christus begegnen mit christlicher Medidation
Wie kann christliche Meditation aussehen?
Ruth Maria Michel gibt Kurse bei der VBG (Vereinigte Bibelgruppen) und gibt Tipps, wie man beim christlichen Meditieren vorgehen kann. Kurz gefasst sind es 5 Punkte:
1) Kurzes Gebet
2) Text lesen (Bibeltext, ein anderer christlicher Text, ein Bild). Mehrmals und möglichst laut lesen. Den Text auf sich wirken lassen.
3) Was bewirkt der Text in mir? Freude, Traurigkeit, Zweifel, Skepsis, Wut oder Dankbarkeit, Ermutigung, ……?
4) Mit Gott über meine Befindlichkeit reden
5) Was nehm ich daraus mit in den heutigen Tag (eventuell Notizen davon machen). Wer Meditation hört, denkt an den versonnen lächelnden Buddha oder an esoterisch Angehauchte, die sich den Schwingungen der Mutter Natur hingeben. Meditation ist aber auch ein typisch christliches Phänomen. Wie unterscheidet sich die christliche von andern Meditationsformen? Was sind die Chancen, was die Risiken dieser Art von Spiritualität? Ein Gespräch mit dem reformierten Pfarrer und Exerzitienbegleiter Christoph Stücklin.
Lesetipp: Hat das Leben von Jesus Christus Auswirkungen auf unser Leben?
Wer war Jesus Christus? Das ist eine Frage, die immer wieder beschäftigt. Was wissen wir über diesen Mann und sein Leben? Über seine Gebote? Können wir von jemandem lernen, der vor 2’000 Jahren gelebt hat? Ein Einblick in das Leben von Christus.