Private oder berufliche Neuorientierung – wohin des Weges?
Hinter uns liegt eine bewegte Zeit. Wer hätte gedacht, dass uns Corona derart treffen und fordern würde? Unsere Wir-haben-es-im-Griff-Gesellschaft wurde überrumpelt, wir eingeschlossen. Wie geht es jetzt weiter? Einfach weitermachen wie bis anhin oder eine private oder beruflich Neuorientierung andenken und wagen?
Themen in diesem Artikel
Niemand von uns liebt Krisen, auch wenn sie uns manchmal in eine Reflexion führen und dem Leben mehr Tiefe verleihen. Wie gerne hätten wir die Gewissheit, dass es uns in Zukunft gut gehen wird. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, aber leider nicht garantiert …
Wir können nicht alle Krisen verhindern. Weil die Gründe nicht immer bei uns liegen. Das Leben funktioniert anders.
Wir können uns fragen, was wir aus dieser Pandemie lernen und ob wir etwas verändern können. Ob wir eine Neuorientierung wagen können.
Bewegte Zeiten fordern und laden zur Neuorientierung ein.
Komfort- und Panikzone
Während gut 90 Prozent unseres Lebens befinden wir uns in der sogenannten Komfortzone. Das heisst, das Leben nimmt seinen gewohnten Gang. Alltag. So manches erachten wir als als selbstverständlich. Und sehen oft nicht, was wir haben.
In den restlichen 10 Prozent unserer Zeit bewegen wir uns in der Entwicklungszone. Das Leben rüttelt uns durch spezielle Herausforderungen oder Schicksalsschläge auf.
Die Schriftstellerin Maya Angelou schreibt:
«Leben wird nicht gemessen an der Zahl von Atemzügen, die wir nehmen; sondern an den Momenten, die uns den Atem nehmen.»
Momente, in denen wir ausserordentlich gefordert sind, lassen unsere Persönlichkeit reifen und bewirken oft ein tieferes Erleben.
Vielleicht spüren wir, dass eine Neuorientierung angesagt ist.
Abenteuer Leben: Herausforderungen prägen uns. Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben wir?
Was bedeutet es, sich beruflich oder privat neu zu orientieren?
Was verstehen Sie unter Neuorientierung? Alles Bisherige loslassen? Am besten bestimmen wir selbst, wo, wann und wie stark wir uns neu orientieren möchten. Vielleicht ist es an der Zeit, eine neue Arbeitsstelle zu suchen oder gewisse Beziehungen neu zu gestalten oder auch loszulassen. Wir können uns laufend reflektieren und gegebenenfalls unsere Denk- und Sichtweisen anpassen.
Neuorientierung braucht ihre Zeit!
Veränderung braucht viel Ausdauer. Hat man einmal die Einsicht erlangt, dass sich etwas ändern muss, kommt die Zeit des Übens und immer wieder Übens. Dabei müssen wir oft gegen unser Bauchgefühl handeln (gegensätzliches Handeln), um neue Verhaltensweisen zu lernen und zu festigen. Das fühlt sich ungefähr so an, wie neue Wege im Tiefschnee zu bahnen oder sich mit der Machete einen Weg durch den Dschungel freizuschlagen.
Neuorientierung braucht einen roten Faden
Lesen Sie gerne? Geschichten haben in der Regel einen roten Faden, einen Erzählstrang, der zum Ziel bzw. zur Auflösung führt. In Zeiten einer Neuorientierung ist es besonders wichtig, den roten Faden für das eigene Leben zu kennen oder einen zu definieren. Er hilft uns, uns in Richtung Ziel zu bewegen.
Gleichzeitig brauchen wir in dieser herausfordernden Zeit stabile Beziehungen und vielleicht Rituale.
Diese vermitteln uns innere Sicherheit und sorgen dafür, dass wir unserem Gefühl, den Boden zu verlieren, nicht so sehr ausgeliefert sind.
Freundschaften wirken unterstützend in Veränderungsprozessen
Der Weg zum Ziel
Gibt es nur ein Ziel und einen Weg oder dürfen wir uns mehr Möglichkeiten zugestehen?
Oft begrenzen wir uns mit unserem Denken selbst. Da sind Aussagen wie «Deine eigenen Bedürfnisse sind nicht so wichtig. Diene den Mitmenschen.» oder «Gott hat einen konkreten Weg für Dich bereit».
Regelorientiertes Verhalten hilft uns in unsicheren Situationen und schafft vergangenheitsgeprägte Hilfe.
Vergangenheitsorientiert: Bewährtes muss doch richtig sein, so denken wir. Da sind Aussagen aus unserer Kindheit und damit aus einer völlig anderen Zeit mit anderen gesellschaftlichen Werten und Sichtweisen, die wir nie zu hinterfragen gewagt haben.
Wer keine Schritte wagt, weiss nicht, wie Neuorientierung sich anfühlt.
Als «Gewohnheitstiere» brauchen wir Zeit, um uns an Neues zu gewöhnen und Gefühle von Vertrautheit zu entwickeln. Das Erfolgsrezept sind kleine Schritte. Zudem haben wir mit unseren Gedanken die Möglichkeit, zu träumen.
Träume fühlen sich schon an wie ein bisschen Wirklichkeit.
Träume treiben Neuorientierung und Veränderungen voran.
Mit mentaler Simulation Neuorientierung vorbereiten
Das Gefühl, dass sich etwas ändern muss, gilt es ernst zu nehmen. Als Menschen haben wir die Fähigkeit der mentalen Simulation. Wir können uns beispielsweise vorstellen, was in Zukunft sein könnte.
Träumen motiviert und treibt Handlungen voran.
Doch Träume sind noch lange keine Realität. Sie müssen oft hart erarbeitet werden. Mit kleineren oder grösseren Abweichungen zur Wunschvorstellung. Trotzdem:
Mental simulieren, was in Zukunft sein könnte, regt unsere Motivation an und steigert die Bereitschaft zum konkreten Handeln.
Träumen zeigt auf, wo unsere Bedürfnisse liegen und kann der Start sein in eine private oder berufliche Neuorientierung.
Schritte wagen, Erfolge wahrnehmen und feiern
Schritt eins: Träumen. Daraus Ziele, Zeiträume und Zwischenschritte definieren.
Schritt zwei: Notizen machen. Wege definieren.
Schritt drei: Üben. Üben. Üben. Kleine Schritte wagen, reflektieren, anpassen, weitermachen.
Veränderung braucht Ausdauer, braucht Erfolge. Es ist wichtig, dass wir unsere Zwischenziele möglichst klar formulieren. Achtung:
«Wir sehen nur, was wir wissen.»
schrieb Goethe. Es ist möglich, dass wir unsere Erfolge nicht sehen, weil wir in alten Schemen denken.
Zeit für ein neues Kapitel: Wahrnehmen. Neuorientierung angehen.
Dranbleiben.
Suchen.
Handeln.
Sich Zeit nehmen.
Geduldig sein.
Sich Gutes tun.
All das sind sehr wichtige Voraussetzungen, um eine private oder berufliche Neuorientierung voranzutreiben. Christliche-Werte.ch – 6.8.2021/ar
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ERF-Medien.ch: Radiosendungen zum Thema Neuorientierung
Autor
Andreas Räber, GPI®-Coach, Wetzikon
Neuorientierung im Web
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