Input: Stille, Kommunikation von Gott
«Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht.» Jes 30,15
Still sein, eine Eigenschaft die in einer sehr leistungsorientierten Gesellschaft dringend notwendig ist, aber leider all zu schnell vergessen wird. Stille schreit leise. Sie ist eine bewusste Aktivität, die hilft neue Kraft zu tanken, sich neu zu orientieren und neue Perspektiven zu finden. Durch Stille wird es erst möglich, den aufsässigen Forderungen aus Beruf und Alltag zu entfliehen und sie aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Stille: Sich Zeit bewusst nehmen für sich selbst und Zeit mit Gott.
Wohltuend für Geist und Körper
Gesellschaftskrankheiten wie Burnout, Depressionen, Krebs und Herzinfarkt nehmen immer mehr zu. Es gilt den Tag, die Stunde und die Minute möglichst voll zu nutzen und erfolgreich zu sein. Schlagwörter wie «Carpe diem» (Nutze den Tag) unterstützen dieses Leistungsdenken. Doch bei der ganzen Zeitplanung werden die durchaus notwenigen stillen Momente oft vergessen und von der Wichtigkeit her unterschätzt. Momente, die die Grenzen unseres Körpers akzeptieren und Kraft und Motivation neu aufbauen – wohltuende Momente.
Stille praktizieren
Das Stille notwendig ist haben auch die Initianten des «Jahr der Stille 2010» erkannt. Stille sein wird auch von Gott empfohlen (Jesaja 30,15) und er nennt auch gleich den Grund dazu: «Durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.» Stille ist ein Mittel um zu neuen Kräften zu kommen, die Nähe Gottes zu suchen und dort neu aufzutanken. Sie ist die günstige Form von «Kurzferien», fördert die Selbstreflexion und die persönliche Beziehung zu Gott. Stille ist kostenlos, obwohl sie uns sehr viel Überwindung kostet. Stillsein hat mit loslassen zu tun und das ist etwas, das ein Leben lang trainiert werden muss.
Stille muss man zulassen. In der Stille entdeckt man nicht nur Gott, sondern auch sich selbst und das kann zuweilen etwas unangenehm sein. Aktivismus ist leichter zu ertragen und hilft sich und sein Tun persönlich zu rechtfertigen – das gilt auch für den frommen Aktivismus.
Stille bedeutet sich in das Licht, in die Nähe von Gott zu stellen, sich von ihm ganz einfach lieben zu lassen, so wie man ist. Stille ist göttliche Kommunikation von Gott zu den Menschen.