Gott erleben: Auf der Suche nach dem ganz Speziellen.
Da lesen wir in der Bibel wie Jesus Kranke heilte, wie Gott das Meer teilte, wie Jesus `gen Himmel fuhr und vieles mehr. Und wie sieht es heute aus? Wie können wir Gott ganz konkret erleben? Ein Input.
Wie muss sich christlicher Glaube äussern?
Kranke heilen, Umkehr und Busse tun? Das ist ein Bild, das seit Jahren mit dem christlichen Glauben in Verbindung steht. Die Bibel, schreibt von Menschen, die Busse tun, sich bekehren und sich anschliessend öffentlich taufen So etwas sehen wir heute zugegebener Massen nicht mehr oft. Sieht man keine solchen doch sehr speziellen Handlungen, könnte man unsere heutige Gesellschaft als gottlos taxieren oder wahren Glauben vermissen.
Wir haben oft ganz konkrete Vorstellungen von richtig oder falsch – davon, wie etwas zu sein hätte.
Die Geschichten aus der Bibel stammen aus einer anderen Zeit und einer anderen Kultur. Obwohl sie uns noch viel zu sagen haben, können wir sie nicht einfach so 1:1 übernehmen.
Damals war alles anders …
Armut, Machtmissbrauch, verschiedene Religionen, Aberglaube und vieles mehr. Damals lief einiges falsch. Israel hat eine besondere Geschichte. Der Glaube an einen mächtigen Gott ist fest im Volk verwurzelt, akzeptiert oft keine Kompromisse. Und löst damit entsprechende Erwartungen aus: Dass dieser Gott für sein Volk einsteht – in erster Linie so, wie es sich dies vorstellt.
Vorstellen. Unsere Gedanken kennen fast keine Grenzen.
Das hat etwas Gutes, weil somit viele neue Ideen entstehen. Allerdings können uns unsere Gedanken auch einengen. Gedanken können Kraft geben und Kraft kosten.
Gedanken und Vorstellungen sind die Grundlagen, um unsere Werte zu definieren und alles, was wir sehen, hören und fühlen, anhand dieser Werte zu messen. Das beinhaltet Chancen und Gefahren. Drei Beispiele:
- Armut ohne Bildung verzerrt die Wahrnehmung.
- Macht aus persönlichen Gründen missbraucht.
- Glaube entartet zu Fanatismus.
Jedes Leben fängt mit der Geburt an. Menschen bleiben Menschen. Daran hat sich nichts geändert. Die Frage nach dem Umgang mit unserem Leben und wie wir Gott begegnen, bleibt.
Was erwarten wir von Gott?
Der Film «Bruce allmächtig» ist für mich ein Paradebeispiel, welches aufzeigt, wie viel wir uns von Gott wünschen. Im Sinne von «stets zu Diensten».
Der eigenwillige Bruce darf für ein paar Tage Gott vertreten. Plötzlich hört er all die Gebete der Menschen aus seiner Stadt – und dreht fast durch. Die Gebete könnten nicht unterschiedlicher und widersprüchlicher sein. Schliesslich beantwortet er alle Gebete mit Ja, was ein grosses Chaos auslöst.
Jeder Mensch hat andere Erwartungen an Gott.
Um was geht es denn im Leben? Dass Menschen zu Gott finden und mit seiner Hilfe das Leben meistern? Das wäre ein gutes Ziel.
Doch wie das geschieht, dafür gibt es kein fixes Konzept.
Hierin liegt die Herausforderung. Es geht nicht darum, genauso auf Menschen zuzugehen, wie es Jesus oder seine Jünger taten. Sondern darum, wie es uns heute und in unserer Kultur am besten liegt.
Warum dann der Wunsch nach mehr, nach biblischer Art? Dass es genau gleich sein sollte wie damals?
Oder müssen wir die Frage anders stellen?
Nur weil wir etwas nicht wahrnehmen, bedeutet es nicht, dass es nicht existiert.
See the unseen – Sieh das Unsichtbare
Dieser Slogan von Swarovski beeindruckt mich. Es geht in der Werbung des Objektivherstellers darum, dass wir mit den Linsen von Swarovski Dinge wahrnehmen, die wir mit unseren Augen normalerweise nicht sehen.
Kann es sein, dass wir vor lauter Durst nach christlichem Spektakel oder fixen Konzepten Gott nicht mehr wahrnehmen. Ist er uns so selbstverständlich geworden? Das Essen auf dem Tisch und jedes neugeborene Kind eine Selbstverständlichkeit?
Auch Gott ist als Kind zur Welt gekommen. Glaube kann manchmal ganz einfach sein – und doch so viel bedeuten – wenn wir uns dafür öffnen…
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