Keinen Verlag gefunden
Als Freunde Young drängten, die Geschichte als Buch zu veröffentlichen, fand er keinen Verlag dafür. So gründete er mit zwei Partnern einen Eigenverlag, Windblown Media. Dieses Buch unterscheidet sich von den meisten andern. Bis März 2009 wurden durch fast ausschliesslich Mund-zu-Mund-Propaganda über 6 Millionen Exemplare der Originalausgabe verkauft. Für den Autor mit seiner Geschichte ein Riesenerfolg. Young arbeitet in seinem Werk eigene Erfahrungen mit Missbrauch, Leid und dem Leben als Missionarskind auf; dabei dient ihm die Hütte als Metapher für das «Haus, das man aus seinem eigenen Schmerz baut». (Quelle: Wikipedia)
Das Buch die Hütte – Roman Bestseller
Positive Resonanz und Kritik
In einem Artikel des pro-medianmagazin.de finden sich Zitate und Kommentare aus diversen Internetforen. Reaktionen auf das Buch von pro und kontra. Hier einige Auszüge:
- Ich habe ‚Die Hütte‘ in weniger als 48 Stunden durchgelesen.
- Ein unglaublich berührendes Buch.
- Eine ‚Theologie fürs Herz‘. Sie transportiert nicht nur biblische Wesensmerkmale Gottes direkt ins Herz, sondern legt auch persönliche wunde Punkte behutsam frei.
- Also, ich kann nur raten, davon die Finger weg zu lassen. Gott, den Vater, als Frau dazustellen, ist reine feministische Theologie und gotteslästerlich. Ausserdem vertritt dieses Buch eher die Allversöhnungsgedanken… Ausserdem wird einfach erzählt, dass Sünde keine Konsequenzen nach sich ziehe.
- Andere schreiben öffentlich von einem «weichgespülten Evangelium», das das Buch vertrete, wieder andere sind entsetzt, dass in dem Roman das Gericht Gottes zu wenig thematisiert werde. (Quelle: pro-medienmagazin.de)
Und was sagt der Autor, William P. Young selbst? Hier ein Interview mit Radio Life Channel – 14.11.2017
22 Millionen verkaufte Exemplare – ein überraschender Verkaufserfolg!
Doch geht es nur um die Verkaufszahlen? Das Buch hat viel positive Resonanz erfahren. Kritik kommt laut Wikipedia aus theologisch konservativen Kreisen, z. B. wegen der Darstellung der Dreieinigkeit, oder aus literarischen Kreisen wegen textlicher Unzulänglichkeiten. Georg Walter (Autor Buch «Gott zum Anfassen?» «Die Hütte« und die «neue Spiritualität») stellt eine Liste von 20 Kritikpunkten auf. Unter anderem werde das Gefühl über- und der Verstand unterbewertet. Damit komme es auch zu einer Unterbewertung jeder theologischen Wahrheit. Es werde eine New-Age-Religiosität mit pantheistischen Vorstellungen vermittelt. Die Bibel und christliche Gemeinden würden abgewertet. (Quelle: Wikipedia)
Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass diese Geschichte für viele Menschen Türöffner für Fragen über Gott, Christus und den Heiligen Geist ist.
Mensch und Gefühle lassen sich nicht trennen. Viele Entscheide, die wir fällen, sind letztendlich Gefühlsentscheide. Darin liegt eine Chance, die man sich mit dauernden Warnungen nicht vertun sollte.
Offene Türen zustossen, nur damit «christliche Klarheit» herrscht, und sich dann fragen, warum immer weniger Menschen sich für christliche Werten interessieren, das geht langfristig nicht auf.
Pro-medianmagazin.de berichtet, was bei der «Hütte» auffalle, sei die Art und Weise, wie Meinungen über das Buch aufeinanderprallen und geäussert würden. Kritiker sprechen Lesern, die den Roman mit Gewinn gelesen haben, einen fundierten Glauben ab. Andere meinen, es werde ein «falsches Gottesbild» gezeichnet, wieder andere wollen «New Age-Aspekte» entdeckt haben und warnen daher davor, das Buch überhaupt zu lesen.
Die Fragestellungen ändern
Frage ich in meinem sozialen Umfeld nach, wie das Buch bei den Lesern angekommen ist, wird es ausschliesslich positiv bewertet. Das vermittelte Bild von Gott, Jesus und dem Heiligen Geist überrascht und fordert heraus. Menschen, die sich bis dato nicht mit Glauben auseinandergesetzt haben, bekommen einen Zugang zu christlichen Themen.
Einen Zugang, der für viele Menschen verständlicher ist als eine komplexe theologische Auslegung.
New-Age-Religiosität mit pantheistischen (bezeichnet die Auffassung, dass Gott mit dem Kosmos und der Natur eins ist) Vorstellungen ist eine Sichtweise, die sicher ihre Gründe hat und doch bei einem Roman letztendlich fehl am Platz ist.
Verständlichkeit schafft Vertrauen
Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es in der Bibel zahlreiche Texte und Geschichten gibt, die wir nicht einordnen können. Im Leben ist das auch so.
Komplexe Theologie hilft niemandem weiter, dem es schlecht geht. Sie verwirrt viele und schreckt eher ab.
Verständliche Geschichten schaffen Vertrauen. Man fühlt sich mit seinen Fragen verstanden. Das ist eine der Stärken von «Die Hütte».
Fazit
Der Autor von «Warum über ‚Die Hütte‘ so heftig diskutiert wird», Andreas Dippel von Pro-Medienmagazin.de, fasst die Thematik aus meiner Sicht hervorragend zusammen:
William Paul Young wollte kein Sachbuch schreiben, in dem er sich rein theologisch mit der Frage befasst. «Die Hütte» ist das Gegenteil eines Sachbuches – das Buch ist ein Roman. Keine Szene in der Geschichte entspricht der Realität, kein Satz muss als Fakt genommen werden, der mit Fussnoten belegbar ist. «Die Hütte» ist eine von Young frei erfundene Erzählung, die Menschen freilich ins Nachdenken bringen, aber ihnen kein neues Gottesbild aufzeigen will. Der Roman will kein wie auch immer geartetes «neues Evangelium» erfinden – einige Kritiker werfen ihm genau das vor, indem sie der «Die Hütte» ein «Wohlfühlevangelium» diagnostizieren.
Quelle: Pro-Medienmagazin.de
Lesetipp: Christliche-Feiertage.ch: Die Hütte – ein bewegendes Buch