Christliche Musik – nachhaltig auf Gott aufmerksam machen
Wirft man einen Blick auf die Geschichte der christlichen Musik, landet man zum Beispiel bei der ersten offiziellen LP, die unter dieser Rubrik erschienen ist: «The Cold Cathedral» von John Fischer. Auch «Upon This Rock» von Larry Norman (1969) wird als erste christliche Musikproduktion gehandelt, wobei John Fischer laut einigen Angaben etwa drei Monate eher als Larry Norman war. Ausgelöst wurde die Idee zu «The Cold Cathedral» durch eine katholische Plattenfirma. Beide, John Fischer und Larry Norman, gelten als Pioniere der christlichen Musik.
Pioniere der christlichen Musikszene: John Fischer und Larry Norman
Was ist an dieser Musik anders?
Braucht es zeitgenössische christliche Musik? Was unterscheidet sie von normalem Mainstream?
Christliche Musik fällt durch die Ausrichtung ihrer Interpreten auf.
Sie singen in der Regel über ihre Erfahrungen mit Gott oder laden die Zuhörer zu einem Leben mit Gott ein. Das amerikanische Pop Duo Degarmo & Key zum Beispiel veröffentlichte eine Produktion als Doppel-Mc. Das Besondere daran, die ersten 100’000 Explare gabe es nur im Doppelpack als MC. 2-mal die gleiche Produktion zum Preis von einer. Mit dabei eine kleine Anleitung, wie man zu Gott finden kann. Das Ziel von Degarmo & Key war, dass die zweite Kassette an Menschen verschenkt werden konnte, die Gott noch nicht kannten.
Das deutsche Liedermacher Duo Arno & Andreas schrieb auf ihren Langspielplatten den Satz: «Kopieren und vervielfältigen erlaubt!» Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte GEMA in Deutschland, hat den beiden christlichen Künstlern diesen Hinweis dann verboten …
Christliche Musiker wollen in erster Linie aus inneren Beweggründen, dass ihre Musik verbreitet wird. Ihre persönlichen Erlebnisse, ihre Überzeugungen stehen im Vordergrund und nicht (nur) der Kommerz.
Welchen Auftrag hat christliche Musik?
Ein Konzert zu organisieren oder Musikproduktionen zu veröffentlichen kostet viel Geld. Damals noch mehr als heute. Christliche Anlässe werden oft daran gemessen, wie viele Menschen teilgenommen haben, die nicht an Gott glauben. Eine Messlatte, die sehr hohe Erwartungen mit sich bringt, welche auf den ersten Blick nicht erfüllt werden. Doch können Aufwand und Ertrag je aus diesem Blickwinkel heraus aufgehen? Welchen Auftrag hat christliche Musik? Bleiben wir bei den beiden genannten Duos Degarmo & Key und Arno & Andreas.
Protagonisten der christlichen Musikszene: DeGarmo and Key – Arno und Andreas
Ein Blick hinter die Kulissen
Arno & Andreas hatten zu DDR-Zeiten zahlreiche «heimliche» Konzerte gegeben. In Chemnitz kamen etwa 4.000 Besucher in die Ev. Kirche, die von der Stasi gefilmt wurden. Weil in die Kirche nur 2.000 Besucher passten, mussten das Duo 2 Konzerte hintereinander geben. (Quelle: arno-backhaus.de).
Dana Key besuchte ein Konzert des christlichen Interpreten Mylon LeFevre. LeFevre eroberte zu dieser Zeit mit seiner Band «Holy Smoke Doo Dah Band» Memphis. Auch Dana Key hatte von ihm gehört. Die Texte hatten ihn derart angesprochen, dass er mehr über diesen Glauben wissen wollte. Doch zu seinem Unmut gelang es ihm nicht, nach einem Konzert mit LeFevre zu sprechen. Trotzdem fand Dana Key zum Glauben an Gott. Degarmo & Key wurden eines der erfolgreichsten christliche Pop Duos in der amerikanischen christlichen Musikszene. In den USA sprach man sogar von «der besten christlichen Rockband des Landes».
Degarmo & Key wurden sogar mit Gruppen wie Boston und Foreigner verglichen. (Quelle: Magazin PACKS)
Christliche Musik ist nachhaltig
Auf Arno-Backhaus.de bin ich auf die folgende Reaktion eines Mannes gestossen, dessen Zitat wohl für viele Menschen spricht. Mir geht es mit christlichen Liedern oft genau so.
«Sehr geehrter Herr Backhaus,
schon seit vielen Jahren habe ich Ihnen in Gedanken einen Brief geschrieben. Heute will ich es wirklich tun und ein bisschen erzählen, wie intensiv Ihre Lieder (zusammen mit Andreas Malessa) das Leben von mir und meiner Frau bis heute begleiten. Die Lieder sind irgendwie zeitlos, teilweise aktueller denn je: Glaubst Du echt ans Material, Non-Stop-Video-Verleih, Ich ess so gerne Thunfisch, Wie haben sie einander so lieb.
Als 14-Jähriger habe ich zahlreiche Konzerte von Ihnen besucht, ohne zu ahnen, wie weit die Wirkung dieser Lieder reichen würde. Aus dem Liebeslied wurde unser «Erkennungspfiff»: Ich pfeife «Wie ein seltener Stein», meine Frau antwortet pfeifend mit «Wie ein Edelweiss im Schnee». Damit haben wir uns sogar am Münchner Hauptbahnhof einmal problemlos wieder gefunden, nachdem wir uns aus den Augen verloren hatten. Dieses Lied stand ganz am Anfang unserer Liebe, obwohl es doch eigentlich «Ihr» Lied war. Heute hören wir es noch immer gerne und danken Gott, dass wir immer noch zusammen sind. Tröstend fand ich auch Ihr «Coming-out» in Sachen ADHS, das uns half, einander zu ertragen. Ich habe da irgendwo mal ein Interview dazu gelesen. Auf manchen Elternabenden (ich bin Berufsberater) lege ich den Text von «Glaubst Du echt ans Material?» als Folie auf. Der grassierende Materialismus, den Eltern oder Medien den Schülern «in die Wiege» legen, macht einsam und krank. Das Furchtbare daran ist, dass man es erst sehr spät merkt.
Ich möchte Ihnen ganz herzlich danken für die ‚langen Nachwirkungen‘ dieser Lieder. Sie haben meine Familie und mich reich und ein bisschen reifer gemacht.» (Quelle: arno-backhaus.de).
Autor: Andreas Räber moderierte während 6 Jahren die wöchentliche Oldies-Sendung im christlichen Radio-Sender Life Channel.
Quellenangaben
- (Werbung) Radio Life Channel: CCM: Christliche Musik im Radio
- Arno-Backhaus.de
- LP «The Cold Cathedral» (nicht mehr online)
- Quelle: Wikipedia.org
- Magazin «PACKS» – Artikel «Sag mir, wo die Sänger sind … – Europa verschläft Degarmo and Key»