Alfred Adler ist 1870 in Wien geboren und als zweites von sechs Kindern in einem Vorort der österreichischen Hauptstadt aufge-wachsen. Als kleines Kind erkrankte er an einer Lungenentzündung und entschied sich schon früh dafür, später den Beruf Arzt zu erlernen. „Gesagt, getan“, 1895 doktorierte er als Mediziner an der Uni in Wien. Sieben Jahre später trat Adler der Studiengruppe von Sigmund Freud bei.
Im Laufe der Zeit entwickelte Adler eigene Ansichten und verliess 1911 diese Studiengruppe. Während er erste Bücher veröffentlichte gab er seinem psychologischen System den Namen Individualpsychologie.
Alfred Adler: Begründer der Individualpsychologie
Herausragende: Gleichwertigkeit und Menschlichkeit
Die Individualpsychologie ist eine Psychologie für den einfachen Menschen und darum einfach zu verstehen. Alfred Adler lehrte die Mitmenschlichkeit und lebte sie selbst auch. Er verstand sich immer als ein Mann des Volkes und wollte bewusst eine Psychologie, die von allen verstanden wurde. Adler nannte sein System die «Lehre des unteilbaren Menschen». Jeder Mensch ist eine Original und einzigartig, geht seinen/ihren Weg, wie ihn niemand anderes gehen würde und geht auch Herausforderungen an, wie sie niemand anderes angehen würde.
Ganz wichtig in der Individualpsychologie sind die Menschlichkeit und die Gleichwertigkeit. Alfred Adler hatte schon früh Erziehungsberatungsstellen in Wien eingerichtet und schaffte es, Lehrer, Eltern und Schüler an einen Tisch zu bringen und alle waren in seinen Augen gleichwertig. Schüler hatten also keine Nachteile.
Das menschliche Verhalten ist immer zielgerichtet. Das bedeutet der Mensch verfolgt aufgrund seines Lebensstils und der privaten Logik die eigenen Lebensziele. Dieses Verhalten des einzelnen Menschen kann man nur verstehen, wenn man die privaten Ziele kennt.