Sein Leben verändern. Ja. Aber wie?
Es ist Januar 2016. Ein Jahr ist vergangen und ein weiteres Mal ziehen viele Menschen ein Fazit aus dem vorherigen Jahr. Rückblick. Zeitepochen sprechen zu uns. Signalisieren: «Hey, du wirst älter.» War es das? Liegt nicht mehr drin? Wer möchte dem Leben nicht mehr Inhalt geben? Inhalt ist das, was ganz am Schluss zählt.
Bei der Gesamtbilanz. Und die kann ernüchternd sein. Einmaliges Leben verlangt nach sinnvollen Inhalten. Nach «use it» (Anwendung). Ohne «loose it» (verlieren). Deshalb ist die Frage der Bilanz keine, die wir so einfach wegschieben können. Das Thema: Leben verändern. Ja. Aber wie? Diese Frage muss laufend geklärt werden.
Sich bewusst Zeit nehmen und über das eigene Leben nachdenken.
Lebensqualität-Balance: Verdrängen oder verändern
Die deutsche Autorin, Rednerin und Unternehmerin Kerstin Plehwe schreibt in ihrem Buch «Die Weisheit der Elefanten» von den Erlebnissen ihrer Afrika-Reise. Darin erzählt sie auch von Gepflogen- und Weisheiten der afrikanischen Kultur. «Whatever you do, don’t run!» ist so eine Buschweisheit. «Was immer du tust, renne nicht!» bezieht sich auf den Fall, dass man einem wilden Tier begegnet. Warum nicht rennen? A) das Tier ist von Natur aus schneller als der Mensch, b) steigert das Davonrennen seinen Jagdinstinkt. Unser Davonrennen macht uns automatisch zur attraktiven Beute.
Stehen bleiben bedeutet, sich der Situation zu stellen. Statt verdrängen, zulassen. Das ist der erste Schritt zur Veränderung. Sich auf etwas einlassen können, mit allen Konsequenzen. «Whatever you do, don’t run!»
Seinen Mann, seine Frau stehen
Nun fällt es den meisten Menschen nicht unbedingt leicht, stehen zu bleiben, wenn eine Herausforderung ansteht. Das war schon bei den ersten Menschen, Adam und Eva, ein Problem. Statt dazu zu stehen, dass er, Adam, den Apfel genommen hatte und ihn trotz klarem Hinweis von Gott gegessen hatte, gab er zur Antwort: «Die Frau hat ihn mir gegeben.» Schuldabweisung. Ablenken. Ausweichen.
Stehen bleiben. Können wir das? Spüren wir den Moment, wo es gilt, verankert zu sein? Hat Stehenbleiben mit Lebenserfahrung, Beziehung, Selbsterkenntnis und mit Überwindung zu tun, das Leben letztendlich einzigartig macht? Erinnern wir uns an Mose, als er den brennenden Dornbusch sah? An den Moment, wo er von Gott zur Rede gestellt und für eine herausfordernde Aufgabe berufen wurde? Mose mit all seinen ausweichenden Antworten. Gott mit all seinen Lösungen, die uns aber nicht aus der Verantwortung entlassen … «Ich habe dich als meinen Botschafter eingesetzt. Wenn du zum Pharao gehst, ist das so, als würde ich selbst zu ihm sprechen! Ausserdem wird dein Bruder Aaron für dich reden.» (2. Mose, 2,1) Beziehung, die fordert und fördert. Persönlichkeitsentwicklung der besonderen Art. «Ich fordere und bin mit dir.»
Leben verändern
Wie geht das?
- Es braucht ein starkes soziales Umfeld. Eine Verankerung. Das ist zwar keine Bedingung, kann aber einen grossen Einfluss haben. Persönliche Beziehung trägt. Wenn wir als einzigartige Menschen respektiert sind …
- Wissen, wer wir sind. Ich kann viel, aber nicht alles. Vielleicht brauche ich für bestimmte Dinge auch einfach mehr Zeit als andere. Oder ich habe nicht viele Finanzen zur Verfügung. Auch die eigene Bildung öffnet oder verschliesst Türen. Sich und seine Möglichkeiten kennen.
- Lebenserfahrung stützt. Sie entsteht und entwickelt sich, wenn wir uns auf Herausforderungen einlassen.
- Überwinden. Ja. Das ist der Punkt. Das Geheimnis liegt darin, dass Überwindung trainiert werden kann. Wie beim Hürdenlauf. Wir werden besser und schneller. Trainieren müssen wir allerdings selbst.
- Was wir heute umsetzen, was wir uns aneignen, das wird uns im Alter nicht belasten. Im Gegenteil. Lebenserfahrung steigert die Lebensqualität. «Till the end of the line …»
- Das Ja zu diesem einzigartigen Schöpfer bedeutet auch ja zu uns selbst. Ja zu einem einzigartigen gemeinsamen Weg. Leben verändern. Lebenssinn finden.